Einblicke in die Berufswelt

Betriebe kamen zum Berufsorientierungstag an die Werkrealschule Hechingen

Hechingen. Welche Ausbildungsberufe gibt es? Worauf kommt es bei einer Bewerbung an? Was erwarten die Betriebe und was bieten sie? Informationen aus erster Hand erhielten Acht- bis Zehntklässler jetzt beim Berufsorientierungstag an der Werkrealschule Hechingen.

Dazu gab es Unterstützung von außerhalb: Vertreter von sechs Unternehmen waren an die Schule gekommen, um Einblicke in ihre Ausbildungsmöglichkeiten zu gewähren. Dabei wurde das Spektrum von sozialen über handwerkliche und technische Berufe bis zum kaufmännischen Bereich abgedeckt.

Sieglinde Böckle, Azubi-Mentorin beim Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth, machte auf den großen Bedarf an Pflegekräften aufmerksam. Unter ihre Anleitung konnten die interessierten Schüler bereits üben, wie man den Blutdruck richtig misst. Und sie konnten anhand von Bildern mit vielen kleinen Details ihre Beobachtungsgabe schulen.

Welche kaufmännischen Berufe es im Einzelhandel gibt und welche Fähigkeiten man als Verkäuferin oder Fachkraft für Lagerlogistik mitbringen muss, darüber informierte Jennifer Vogt von Aldi Süd.

Christian Wurster wiederum gab einen Einblick in die kaufmännischen und technischen Berufe bei der Firma Lumitronix LED-Technik. Ob sie die nötigen praktischen Fähigkeiten haben, konnten die Schüler gleich im Anschluss testen. Frederik Angold, Azubi als Elektroniker für Geräte und Systeme, zeigte ihnen, wie man Schaltungen baut und prüft und ließ sie selbst ausprobieren.

Was man unter dem Begriff „Logistik“ versteht und welche gegenseitigen Erwartungen Betriebe und Azubis haben können, erarbeiteten die Schüler unter Anleitung von Michael Pfister von der Firma Barth Logistikgruppe. Er gab den Schülern auch mit auf den Weg, wie wichtig das Duale Ausbildungssystem in Deutschland sei. Praxis und Theorie seien oft zwei Paar Stiefel, so der Ausbildungsleiter. „Man muss wissen, dass das, was man in der Schule lernt, auch im Beruf umgesetzt wird.“

Geschäftsführer Peter Hildebrandt vom Autohaus Kalbacher informierte nicht nur über den Kfz-Mechatroniker und Automobilkaufmann/-frau, sondern veranschaulichte auch die Bedeutung der Fachkraft für Lagerlogistik. Man müsse den Überblick über mehrere tausend Ersatzteile haben und schauen, dass es keine Lieferengpässe gebe. „Das ist ein ganz wichtiger Punkt bei uns.“ Was den Beruf des KFZ-Mechatronikers betrifft, wies er darauf hin, dass ein mittlerer Bildungsabschluss und gute Noten unabdinglich seien. „In der Ausbildung ist auch viel Theorie dabei.“

Beeindruckt zeigten sich die Schüler vom beruflichen Werdegang von Landschaftsgärtner Timo Wolf. Der 27-Jährige hat seinen Abschluss an der Werkrealschule gemacht. Nun hat er bei der Stadt Balingen 45 Mitarbeiter unter sich und ist gerade dabei, sich nach der Meisterprüfung einen eigenen Betrieb aufzubauen. Wolf wies auf den großen Bedarf an Nachwuchskräften im Garten- und Landschaftsbau hin. Zwei Schüler nutzten die Gelegenheit und fragten um ein Praktikum an.

Unter Anleitung von Lehrer Wolfgang Zug konnten die Schüler außerdem mit Hilfe des Programms „Meisterpower“ testen, ob sie das Zeug zum Chef eines Handwerksbetriebs haben. Und Gabi Förster von der BBQ Beruflichen Bildung gGmbH, zeigte den Schülern, wie man Kleinroboter über Farbcodes programmiert. Sie setzt an der Werkrealschule das Projekt „Berufswahlkompass – Erfolgreich zur Ausbildung“ um und hatte den Infotag zusammen mit Techniklehrer Peter Burkhart organisiert. (aji)

Fotos: Jirasek.
Foto 1 + 2: Einblicke in die Praxis mit Azubi Frederik Angold von Lumitronix.
Foto3: Sieglinde Böckle zeigt den Schülerinnen, wie man richtig Blutdruck misst. .
Foto 4: Michael Pfister bespricht mit den Schülern, was Betriebe von den Auszubildenden erwarten.